Weiterbildung

Das Lernen ist mit der Schulzeit, der Berufsausbildung oder dem Studium nicht beendet. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: Unser Wissen veraltet in immer kürzeren Zeiträumen und wenn wir uns in der heutigen Wissensgesellschaft zurechtfinden wollen, müssen wir uns beständig weiterbilden. Das hilft uns gleichzeitig, geistig fit zu bleiben.

Wir können uns zusätzliche Qualifikationen erarbeiten (Computerkenntnisse, Sprachen) und dadurch unsere beruflichen Perspektiven erweitern und verbessern.

Als mündige Bürger in einer Demokratie sind wir zudem mitverantwortlich für politische Entscheidungen in unserem Land und in Europa. Darum sollten wir uns informieren und uns bemühen, zu verstehen, was um uns herum gerade geschieht und welche Auswirkungen dies für unsere Zukunft haben könnte.

Zu den wichtigen Dingen, um die wir uns zunehmend selbst kümmern müssen, gehört die Altersversorgung. Dies erfordert zumindest grundlegende Kenntnisse in finanziellen Angelegenheiten, im englischen Sprachraum 'financial literacy' genannt. Die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass mangelndes Verständnis oder fehlendes Wissen auf diesem Gebiet sogar existenzbedrohend sein können. Bei den Banken Rat zu suchen, erscheint töricht; denn deren scheinbare Kompetenz wurde als Pseudowissen entlarvt, das sie geradewegs in die Krise geführt hat. Zu weiteren Informationen aus der Finanzwelt führt Sie, ein 'Klick' auf den Menuepunkt Finanzwissen ganz oben.

Lernen

Lassen Sie sich nicht einreden, dass Sie als vielleicht reife Erwachsene oder im fortgeschrittenen Alter nicht mehr lernen können. Diese Ansicht ist durch Forschungsergebnisse längst widerlegt. Erwachsene lernen anders als Kinder und Jugendliche, die in der schulischen und der beruflichen Ausbildung immer wieder geistig gefordert werden. Wer rastet, der rostet. Das gilt auch und gerade für geistige Betätigung. Erwachsene müssen sich selbst fordern, wenn die tägliche Routine zu stumpfsinniger Wiederholung der immer gleichen Handlungen führt.

Ein breites Kursangebot für fast jedes Interessengebiet findet man bei den Volkshochschulen. Beinahe jede Stadt bietet Kurse in unterschiedlich großer Auswahl an.

Relativ neu und vergleichsweise wenig bekannt ist das e-Learning (elektronisches Lernen), siehe oben, über das Internet. Mittlerweile gibt es ein Riesenangebot an Kursen, das die Volkshochschulen längst in den Schatten stellt. Die Vorteile gegenüber der Volkshochschule sind vielfältig. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass man Lernzeiten und Lerntempo selbst bestimmen kann.

Wissen

Man sollte auch wissen, wo man Wissen findet. Eine bedeutende Quelle für aktuelles Wissen ist das Internet. Beinahe jeder kennt GOOGLE, doch es gibt noch viele andere Suchmaschinen. Es ist ratsam, mehrere auszuprobieren, denn sie ordnen ihre Funde nach unterschiedlichen Kriterien. Was man bei der einen Suchmaschine erst auf Seite 30 findet, kann bei einer anderen auf Seite 2 erscheinen. Wenn Sie oben bei Wissensquellen klicken, kommen Sie auf eine Seite mit einer Riesenauswahl an Suchmaschinen.

Denken

Wissen ist gut; wissen und verstehen ist besser. Ein Weg zum Verständnis kann das Denken sein. Wie sagt der Physiker Vince Ebert in seinem Kabarettprogramm so treffend: Denken lohnt sich!

Denken muss nicht trocken und abstrakt sein. Auch Spielen regt das Denken an und motiviert. Wer keine Partner hat, dem kann der Computer als Spielpartner dienen. Schach, Skat und Doppelkopf kann man auch am eigenen PC spielen und weitere Möglichkeiten bietet das Internet. Welche Spiele welche Denkformen fördern, können Sie durch Anklicken des Menuepunktes Denken + Spiele, siehe Leiste oben, erfahren.

Experimentieren

Nicht in jedem Fall führt Denken allein bereits zur Erkenntnis; denn gelegentlich sind verschiedene Erklärungen für ein Phänomen denkbar. In der Wissenschaft erlebt man dies häufig. Dann bleibt nur die Möglichkeit, jede Hypothese einzeln im Experiment zu überprüfen.

Sogar in der Mathematik treten viele Probleme auf, die sich, wegen ihrer Komplexität, nicht durch Denken lösen lassen, sondern nur durch umfassendes Probieren bewältigt werden können. Dabei sind schnelle Computer eine große Hilfe.

Simulieren

An die Stelle physischer Experimente tritt heute mehr und mehr die Simulation mit dem Computer. Oft ist es die einzige Möglichkeit, weil physische Experimente zu lange dauern würden, zu teuer oder zu gefährlich wären, oder aus ethischen Gründen unvertretbar sind.

Erfahrungen auswerten

Soziale Systeme allein durch Denken zu ergründen und zu begreifen, hat sich als unmöglich herausgestellt. "Ich bin kein ausgeklügelt Buch; ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch" heißt es bei Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898) im Gedicht "Huttens letzte Tage". Diese Erkenntnis hat sich in der Wirtschafts- und Soziallehre noch nicht weit genug herumgesprochen. Bei dem Versuch, Wirtschaftsabläufe mit mathematischen Termen zu beschreiben und so eine exakte Wissenschaft zu begründen, siehe auch Preistheorie (im Internet), wurde so sehr abstrahiert, dass man annahm; die Menschen verhielten sich so gleichartig und berechenbar, wie willenlose, seelenlose und würdelose chemische Moleküle. Darum taugen die darauf gegründeten Theorien auch nicht viel.

Gier und Furcht, Normendruck, Eitelkeit, Herdentrieb und Panik gibt es in der unbelebten Natur nicht, menschliches Verhalten können sie dagegen entscheidend beeinflussen. Wer annimmt, der Mensch verhalte sich vernunftgesteuert und sei stets auf seinen materiellen Vorteil bedacht, irrt, so plausibel es auch klingen mag, siehe Ultimatumspiel (im Internet). Neue Forschung der empirischen (auf Erfahrung gegründeten) Sozialwissenschaft hat ergeben, dass die meisten Menschen sich bei Unsicherheit meist zu ihrem Nachteil entscheiden, siehe unten "behavioral finance", was im krassen Gegensatz zur vorherrschenden Finanztheorie steht.

Modelle bilden

Manchmal hat man es mit vernetzten Systemen zu tun, deren Einflussgrössen und Wechselbeziehungen, also deren Struktur und Organisation, nicht vollständig bekannt sind. Ein solches System lässt sich nicht kontrollieren, sondern nur beschreiben. Die Chaosforschung hat uns gelehrt, dass man auch von solchen Systemen Verhaltensmodelle erstellen kann, die einem erlauben, die künftige Entwicklung zumindest kurzfristig vorherzusehen.

Der Autor dieser Zeilen hat am Beispiel von Finanzmärkten gezeigt, dass solche Modelle nicht nur theoretisch interessant sind, sondern auch einen nachweisbaren praktischen, in dem Fall also finanziellen Nutzen erbringen können, siehe dazu oben unter Modellbildung.

Theorien und Tatsachen

In der Schule wird abfragbares Wissen gelernt. In der Wissenschaft ist man auf der Suche nach neuer Erkenntnis. Der Weg dahin ist unsicher und voller Irrtümer. Bis man eine Sache genau verstanden hat, besitzt man nicht mehr als vorläufige Arbeitshypothesen. Diese gilt es dann schrittweise zu prüfen und zu einer Theorie zu verdichten. Jede Theorie muss sich in der Praxis bewähren. Falls man entdeckt, dass sie einer Tatsache widerspricht, ist sie fehlerhaft und muss überarbeitet oder ganz und gar verworfen werden.

Leider sind einige Irrtümer recht langlebig. Dies trifft auf die Grundsätze unserer Schulausbildung genauso zu, wie auf Lehrmeinungen in der Wirtschafts- und Finanzwelt. Die darin vertretenen Überzeugungen gründen zwar auf scheinbar schlüssigen Theorien, doch die sind im Praxistest bereits wiederholt durchgefallen. Dennoch, ihren Protagonisten gefallen die darin enthaltenen Ideen so gut, dass sie sich nicht davon lösen mögen. Für manche Politiker und Wirtschaftsführer haben die Ideen den Charakter von Glaubenssätzen, die sie auch mit geradezu religiösem Eifer vertreten.

Wer aber Glaubenssätzen einen höheren Rang einräumt, als den Tatsachen, der ist ein Ideologe und muss sich auch gefallen lassen, als solcher bezeichnet zu werden.

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